Hast Du Dir ein neues Auto gekauft, steht auf Deiner Rechnung vielleicht auch etwas von Überführungskosten. Nun ist aber nicht jedem klar, was das überhaupt ist und weshalb man diese bezahlen muss. Dies wird nun näher betrachtet. Ebenso wird auf die Frage eingegangen, ob Du die Überführungskosten gar sparen kannst.

Was sind Überführungskosten?

Beim Kauf oder Leasing eines neuen Autos muss dieses meist vom Werk zu Deinem Autohaus transportiert werden. Dieser Autotransport verursacht Transportkosten, die Du tragen wirst. Sie werden als Überführungskosten deklariert. Zu den Transportkosten kommen in der Regel auch noch Versicherungskosten sowie die Aufbereitung des neuen Fahrzeuges. Ebenso wird vor der Übergabe an Dich eine Inspektion durchgeführt. All das ist in den Überführungskosten bereits enthalten.

Du magst einen Teil dieser Kosten vermutlich nicht gerechtfertigt finden, doch die Versicherung muss sein, falls das Fahrzeug während des Transports einen Schaden erleidet. Da Du ein sauberes Auto abholen willst, wird es für Dich gereinigt, denn auf dem Transporter hat es einiges an Schmutz abbekommen. Zum Schluss erfolgt für Dich die erste Inspektion, denn der Händler will sichergehen, dass Du einwandfreies und fahrtüchtiges Fahrzeug abholst.

Meist zahlst Du für die Überführungskosten ein paar Hundert Euro, es können aber auch um die 1.000 Euro sein. Im Grunde ist der Preis für die Transportkosten immer von der Automarke abhängig. Doch auch der Transportweg sowie die Preispolitik spielen hier eine Rolle. Im Zweifel kannst Du den Händler aber auch fragen und Dir die ganzen Transportkosten erklären lassen.

Sind Überführungskosten rechtens?

Generell ist darauf zu achten, dass die Überführungskosten auch im Vertrag zwischen Dir und dem Händler erwähnt werden. Er muss die Kosten dabei nicht einzeln auflisten, sondern nur den Endpreis in den Vertrag schreiben. Nähere Infos zu den Überführungskosten kannst Du in der AGB des Vertrags nachlesen.

Du musst wissen, dass es im Gesetz keine genaue Definition zum Wort Überführungskosten gibt. Somit kann der Händler den Umfang selbst bestimmen. Es lohnt sich deshalb, den Vertrag genau zu lesen, denn dort findest Du auch Hinweise darauf, ob eventuell noch andere Kosten anfallen.

Gibt es Überführungskosten auch bei Gebrauchtwagen?

In der Regel fallen die Kosten für den Autotransport für Neuwagen an. Sie werden vom Werk abgeholt und zum jeweiligen Händler gebracht. Aus diesem Grund zahlst Du meist für Neuwagen und Leasingfahrzeuge die Überführungskosten. Dafür hast Du aber auch ein Auto, das nach Deinen Wünschen ausgestattet ist. Beim Händler sind sie in der Art oft nicht zu finden. Das Auto wird also für Dich gebaut.

Ebenso läuft es beim Leasing ab. Du stellst Dir Dein Auto selbst zusammen, so wie Du es haben möchtest. Es wird im Werk für Dich gebaut und dann zum Händler Deiner Wahl transportiert. Natürlich kannst Du Dich auch für einen Wagen direkt aus dem Autohaus entscheiden. Oft dienen dieser aber nur zu Schauzwecken und werden nicht so an Kunden verkauft.

Kann man Überführungskosten sparen?

Es ist durchaus möglich, die Kosten für den Autotransport einzusparen. Jedoch ist es dann notwendig, dass Du das Auto persönlich im Werk abholst. Diese Werksabholung ist etwas ganz Besonderes und wird von den meisten Neuwagenbesitzern richtig gefeiert. Einige Hersteller bieten sogar eine Werksführung oder eine Museumstour an, um die Vorfreude auf den neuen Wagen noch ein wenig hinauszuzögern.

Je nach Hersteller kann es auch sein, dass Du mit einem Chauffeur vom Bahnhof abgeholt wirst, sofern Du mit der Bahn anreist. In jedem Fall erhältst Du aber eine gute Beschreibung, wie Du zum Werk findest und einen Lageplan, was sich auf dem Werksgelände wo befindet. Du wirst Dich nämlich eine ganze Zeit darauf aufhalten. Kommen, Auto abholen und wieder fahren wirst Du nicht. Plane ruhig etwas mehr Zeit für dieses Erlebnis ein.

Leistest Du Dir einen Porsche, so darfst Du sogar die erste Runde mit dem Wagen auf der Rennstrecke des Werks zurücklegen. Abgesehen von den Anfahrtskosten ist die Abholung ab Werk aber nicht ganz kostenlos. Der Hersteller kümmert sich nämlich in diesem Fall um die Auslieferungsvorbereitung.

Wie hoch diese Kosten sind, hängt ganz vom Hersteller ab und variieren somit. Lediglich Mercedes bietet eine kostenlose Abholung in Bremen und Sindelfingen an. Erkundige Dich deshalb vorab, welche Kosten Dir hier entstehen und ob sich die persönliche Abholung für Dich lohnt.

Unabhängig davon, ob Du das Auto überführen lässt oder im Werk abholst, solltest Du es Dir ganz genau betrachten. Schau gleich, ob Du Mängel findest, wie Kratzer oder Bläschen im Lack. Alle Mängel musst Du gleich melden, damit hier nachgebessert werden kann.

Das Fahrzeug wird Dir in der Regel beim Händler, aber auch im Werk feierlich übergeben. Ein Mitarbeiter oder der Händler nimmt sich Zeit, Dir alles genau zu erklären. In der Regel wird für die Übergabe auch ein feierliches Ambiente gewählt. So decken Hersteller wie Mercedes oder BMW die Autos mit einem Tuch ab, welches dann feierlich vom Auto gezogen wird. Genieße diesen Moment, denn das erlebt man nicht jeden Tag.